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„Geschichte schreiben – wie Historiker:innen arbeiten“ Illustration: LWL/Robert Matzke

Geschichte schreiben – wie Historiker:innen arbeiten

Luftlöcher starren, ungestört im Elfenbeinturm hocken, dicke Bücher schreiben: Mit der Serie „Geschichte schreiben – wie Historiker:innen arbeiten“ stellt das Team des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte seinen Berufsalltag vor und räumt mit hartnäckigen Vorurteilen auf. Ob spannende Forschungen über ein rotes Fotoalbum und dessen Geschichte von einer ukrainischen Zwangsarbeiterin und einem ukrainischen Kriegsgefangenen, Hintergründe zu den Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft oder die Herausforderungen beim Aufschreiben der Gütersloher Stadtgeschichte – die sechs Serienteile geben Einblicke in die Arbeit von Historiker:innen.

Eine Serie rund um das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte

Vom Nachdenken bis zum Veröffentlichen: Die Arbeit der Historikerin und des Historikers

Bevor Historiker:innen dicke Bücher schreiben, machen sie sich Gedanken darüber, ob das, was sie wissen wollen, gesellschaftlich und wissenschaftlich interessant ist. Es folgt ein zentraler Baustein der Arbeit von Geschichtswissenschaftler:innen – das Finden, Lesen und Bearbeiten von Archivalien und Forschungsliteratur. Schließlich geht es an das Aufschreiben der Erkenntnisse und deren Veröffentlichung. In seinem Gastbeitrag stellt Dr. Jens Gründler, wissenschaftlicher Referent am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, den Berufsalltag von Historiker:innen vor.

Zum Gastbeitrag „Vom Nachdenken bis zum Veröffentlichen: Die Arbeit der Historikerin und des Historikers“

Vom Nachdenken bis zum Veröffentlichen: Seinen Arbeitsalltag beschreibt Historiker Jens Gründler im Gastbeitrag. Foto: LWL/Gründler

„Die Geschichtswissenschaft ist ein sehr dynamisches Feld“

Taxi fahren, brotlose Kunst, Elfenbeinturm: Historiker:in sein, ist das ein Beruf oder eine Berufung? Was bedeutet Grundlagenforschung in der Geschichtswissenschaft? Welche Arbeitsbedingungen herrschen in der Wissenschaft? Wie häufig ist man im Berufsalltag mit Vorurteilen konfrontiert? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt PD Dr. Claudia Kemper, wissenschaftliche Referentin am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, in dieser Podcast-Folge der Reihe „Regionalgeschichte auf die Ohren“.

Taxi fahren, brotlose Kunst, Elfenbeinturm: Historiker:in sein, ist das ein Beruf oder eine Berufung? Foto: unsplash.com/Waldemar Brandt

„Die Erinnerungen und Fotos kommen zu ihrem Ursprungsplatz zurück“

Das kleine Fotoalbum mit einem dunkelroten Einband aus Leinen beinhaltet 64 Schwarz-Weiß-Aufnahmen und zehn Leerstellen, die noch durch Fotoecken markiert sind. Auf den feinsäuberlich auf schwarzem Karton geklebten Fotos stehen handschriftliche Notizen. Überall sind Gebrauchsspuren zu sehen. Das ist nicht verwunderlich, denn das Album ist 77 Jahre alt und erzählt die Geschichte von einer ukrainischen Zwangsarbeiterin und einem ukrainischen Kriegsgefangenen aus dem Stalag 326 (VI K) Senne in Schloß Holte-Stukenbrock.  

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Für die historische Erinnerungskultur an das Kriegsgefangenenlager sind Ego-Dokumente wie das Fotoalbum von großer Bedeutung. Foto: LWL/Hecker

„Tagungen können die eigene Forschung beschleunigen“

Historiker:innen präsentieren ihre Forschungsergebnisse regelmäßig auf Tagungen und Konferenzen. Im Interview erklärt Dr. Matthias Frese, wissenschaftlicher Referent am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, warum der fachliche Austausch mit Kolleg:innen in den Geisteswissenschaften wichtig ist und welchen Stellenwert die Vernetzung im Berufsalltag einnimmt.

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Der fachliche Austausch mit Kolleg:innen ist in den Geisteswissenschaften wichtig. Foto: LWL/Nolte

Wider das Verdrängen: Aufarbeitung von NS-Verbrechen im Sauerland 1945

Im März 1945 – kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges – verübten Waffen-SS und Wehrmacht zwischen Warstein und Meschede im Sauerland eines der größten Kriegsendphaseverbrechen in Deutschland außerhalb von Gefängnissen und Konzentrationslagern. Exekutionskommandos ermordeten an drei Stellen im Arnsberger Wald 208 polnische und russische Zwangsarbeiter:innen, Jugendliche und Kinder. Seit 2015 erforscht Dr. Marcus Weidner, wissenschaftlicher Referent am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, das Verbrechen.

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Deutsche heben 1945 Gräber für die ermordeten Zwangsarbeiter:innen in Suttrop aus. Foto: National Archives and Records Administration, Washington

„Wir wollen eine behutsame Stadtgeschichte von Gütersloh schreiben“

Das Projekt „Gütersloh im 20. und 21. Jahrhundert: Verwandlungen einer Stadt von 1945 bis 2025“ erforscht die Geschichte der Stadt Gütersloh vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute. Anlass für die Untersuchung ist das 200-jährige Stadtjubiläum im Jahr 2025. Das Vorhaben ist am LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg angesiedelt. In dieser Folge der Podcast-Reihe „Regionalgeschichte auf die Ohren“ schildert Projektleiter PD Dr. Christoph Lorke, vor welchen Herausforderungen das Team bei der Erstellung eines Buches in so kurzer Zeit steht.

Das Projekt erforscht die Geschichte der Stadt Gütersloh. Foto: Günther Bibow © LWL-Medienzentrum für Westfalen